Eine kleine Gruppe Interessierter folgte am Freitag, 10. November 2023 der Einladung des Heimatvereins Billerbeck zur Besichtigung der südwestlich von Billerbeck gelegenen Burganlage Haus Hameren, die seit 1986 unter Denkmalschutz steht.
Degenhard Freiherr von Twickel führte die Gruppe durch das Anwesen mit den vielfältigen Bauwerken und gab Einblicke in die Geschichte, die weit zurückreicht.
In der Bauernschaft Alstätte ließen 1325 nach der Übernahme des Schultenhof Hessling die „von Hameren“ eine Wasserburg errichten.
1480 kaufte das Adelsgeschlecht von Raesfeld das Burganwesen, das dann 1543 bei einer Erbteilung des Arndt von Raesfeld unter zwei Söhnen aufgeteilt wurde.
Die östliche Insel mit den älteren Gebäuden Hameren Raesfeld, die sog. „obere Burg“, erhielt der Sohn Ludger. Der Sohn Johann erhielt die westliche Insel, auf der er eine eigene Burg errichtete, die nach späteren Besitzern Hameren Schilder benannt wurde.
So handelte es sich bei dem Haus Hameren um ein von Gräften umgebenes zweiteiliges Wasserburgensemble, das sich über zwei Inseln erstreckte. 1765 vereinte man die „Burghälften“ wieder.
Durch Erbschaft ging das Anwesen Mitte des 19. Jahrhunderts an die Freiherren von Twickel.
Ein Turmspeicher, eine Kapelle und ein Wirtschaftsgebäude sind von der einstigen Ostinsel, der älteren Burg Hameren noch erhalten.
Die jüngere Burg Hameren-Schilder im westlichen Teil mit dem 1549 errichteten Herrenhaus das 1704 umgebaut wurde, ziert an der Ostseite ein Rundturm in Specklagenmauerwerk.
Zudem gibt es gegenüberliegend auf dem Areal, ebenso in der beeindruckenden Specklagen-Technik gebaut, einen Wirtschaftsbau mit quadratischem Eckturm.
Im Bewusstsein dessen, dass dieser Ort der Geschichte, Architektur und Kunst mit einer großen Verantwortung verbunden ist, bedankt sich der Heimatverein bei Herrn Baron von Twickel für die Führung!