Als die Sonne am 15.11.2025 schon untergegangen war und die Straßen sich leerten, trafen sich Freunde und Mitglieder des Heimatvereins Billerbeck zu einer besonderen Führung. Der Nachtwächter Manfred Stehr empfing die Gäste und führte sie durch die Straßen und Gassen Coesfelds. Weil die Stadt nach dem 2. Weltkrieg nahezu ausgebombt war, konnte er hauptsächlich mit Bildern von alten Gebäuden und Plätzen die Geschichte von Coesfeld lebendig werden lassen. Ausgerüstet mit Laterne, Horn und Hellebarde und nicht weniger wichtig dicken Schuhen, Jacke und Hut berichtete er von seinem Leben als Nachtwächter. Nicht gut angesehen, ebenso wie Henker und Totengräber, wurde er schlecht bezahlt. So war es ein Nebenverdienst, wenn er sich kleine Vergehen bezahlen ließ und dann den Bösewicht nicht in Verwahrung nahm. Das Tuten mit dem Horn war notwendig um die Leute vor Feuer zu warnen, damit dies nicht zu einem flächendeckenden Brand ganzer Straßenzüge führte. Das Singen von Liedern in denen auch die Uhrzeit angesagt wurde, sollte deutlich machen, dass er seinen Dienst nicht verschlief. Nach gut 90 Min. ließen ihn die Gäste alleine weiter seiner Arbeit nachgehen und bedankten sich für die Geschichten und Anekdoten.











