Am Nachmittag, des 27.09.2024 trafen sich 17 Mitglieder des Heimatvereins um sich von Freiherr Degenhard von Twickel über die Anlage von Haus Hameren führen zu lassen.
Besonderen Wert legte Herr von Twickel bei seiner Führung auf die Darstellung der Spuren, die fast 800 Jahre Baugeschichte auf der Anlage zurückgelassen haben. Erhalten ist z. B., der aus dem 13. Jhd. stammende Fuß des Bergfrieds, der im 16. Jhd. zu einem Wohnturm ausgebaut wurde. Viele Mauerzüge zeigen noch heute die vom 15. bis ins 17. Jhd. angewandte Specklagenbauweise der Früh- bis Spätrenaissance.
Großes Interesse fanden die Erläuterungen zur Burgkapelle, die der hl. Anna geweiht ist. Der ursprünglich aus dem späten 15. Jahrhundert stammende Sakralbau wurde im 19. Jhd. im neugotischen Stil erweitert und zur Grablege der Familie von Twickel umgestaltet.
Über die neugotisch beeinflussten Gebäude der Burg liegen im Archiv des Hauses zahlreiche Rechnungen, anhand derer die Arbeits- und Vorgehensweise der Bauleute sehr gut nachvollziehbar sind.
Alle Gebäude zusammen bilden ein Ensemble, das durch die unzähligen kleinen Spuren, die es überall bereit hält, viele Geschichten zur Geschichte erzählen kann.
Zum Abschluss des Rundgangs besichtigte die Gruppe des Heimatvereins mit besonderem Interesse den in Mauerwerk und Dach im Jahr 2024 völlig renovierten Rundturm der Burg, der gut von der Coesfelder Straße aus zu sehen ist. Aufgrund der besonderen Schönheit dieses Turms, der ebenfalls in der auffälligen Specklagenbauweise erbaut wurde, kann man ihn durchaus als Wahrzeichen des Hauses Hameren bezeichnen.